Vom Mut der eigenen Angst zu begegnen

Die meisten Menschen haben keine Angst, wenn sie danach gefragt werden. Wir leben in einem sicheren Land, wir haben genug zu essen, sind kranken- und unfallversichert und unser Rechtsstaat sorgt für faire Prozesse im Streitfall. 

 

Eigentlich müssten wir uns sicher genug fühlen, Ungerechtigkeiten, eigene Bedürfnisse, persönliche Kränkungen, subjektiv wahrgenommene Konflikte offen anzusprechen – eigentlich, ja wenn nur diese unbestimmte Angst nicht wäre!

 

Wir tun uns schwer, unsere unangenehmen Gefühle, wie Angst, Frustration, Hilflosigkeit, Enttäuschung offen anzusprechen. Wenn wir es versuchen, kriegen wir sehr oft Ratschläge, oder Beschwichtigungen und vielleicht sogar das Gefühl, wir seien nicht richtig im Kopf.  Es braucht sehr viel Mut, anderen klar zu machen, dass es um ein persönliches Gefühl geht, das Aufmerksamkeit braucht, Reflexion und Suchprozesse nach innerem Halt, oder wie wir Psychologen sagen, nach Resilienz. Die Welt ist immer unsicher, die Zukunft auch, es werden immer Ereignisse eintreten, die wir so nicht erwartet haben, wie können wir gut damit leben lernen?  Genau da schließt sich der Kreis. Je mutiger wir über Unsicherheit, Angst und Frustration reden können, desto klarer und gefestigter können wir mit dieser umgehen.

 

Panik ist nie hilfreich, genau diese wird gerade jetzt täglich von unseren Politikern, von sogenannten Experten verbreitet, und die Lösung? Eine patriarchale Struktur macht sich breit und suggeriert uns, wir sichern dich, wir sorgen für dich, du musst nur tun, was wir sagen. Ja, es braucht ein achtsames Umgehen mit Bedrohungen, (einem Virus, das uns krank machen könnte) aber nach allem, was ich recherchiert habe, ist es ein vergleichsweiser harmloser Virus, mit dem unser Immunsystem gut fertig werden kann.  Wie in jeder Grippewelle, müssen sich immungeschwächte Menschen schützen und die anderen möglichst gut zu deren Schutz beitragen.

 

Jeder und Jede ist aufgerufen, der eigenen Angst mutig in die Augen zu schauen, und die Lösung nicht von starken Männern und Frauen außerhalb von uns zu erwarten. Die Lösung liegt immer in uns, in unseren Fähigkeiten, Ressourcen und Talenten mit der Welt umzugehen. Dafür brauchen wir den Mut, selbst zu denken, selbst zu handeln, und für uns selbst zu entscheiden, auch wenn bei anderen Angstgefühle ausgelöst werden.

 

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